Geschäftsbericht der Annalise-Wagner-Stiftung 2000
Im Berichtsjahr trafen sich Vorstand und Kuratorium zu je drei Beratungen.
Thematische Schwerpunkte waren dabei die Preisvergabe 2000, die Bemühungen um das für 2001 auszuschreibende Annalise-Wagner-Stipendium, die Neuwahl des Vorstandes und die Vorbereitung auf das Jubiläum „10 Jahre Annalise-Wagner-Stiftung“.
32 Bewerber bewarben sich um den Annalise-Wagner-Preis 2000. Wieder waren vielfältige Themen und Genres vertreten, u.a. 10 belletristische Arbeiten.
An der Juryarbeit beteiligten sich die Kuratoriumsmitglieder Frau Lundbeck, Frau Reddin und Herr Kollhoff. Die satzungsgemäße Mitwirkung der Öffentlichkeit wurde durch Frau Gebhardt (Literaturzentrum Neubrandenburg), Herrn Maubach (Museumsverein Neubrandenburg) und Herrn Walther (Heimatverein Neustrelitz) gewährleistet.
Die Jury schlug die biografische Darstellung
Johann Heinrich von Thünen – ein Lebensbild“,
als Manuskript eingereicht von Frau Renate Hippauf aus Warnkenhagen bei Teterow, zur Auszeichnung vor. Das Kuratorium schloss sich auf seiner Beratung am 10.5.00 einstimmig diesem Vorschlag an. Die Arbeit erschien im September im renommierten Hinstorff-Verlag Rostock. Die Exemplare der ersten Auflage wurden mit dem Aufkleber „Annalise-Wagner-Preis 2000“ gekennzeichnet.
Die Auszeichnungsfeier fand am 30.6.00 im sanierten sozio-kulturellen Zentrum „Alte Kachelofenfabrik“ Neustrelitz statt. Für die Laudatio konnte der Thünen-Spezialist und Leiter des Thünen-Museums Tellow, Herr Rolf-Peter Bartz, gewonnen werden.
Im Begleitprogramm konnte am Thema der ausgezeichneten Arbeit – Agrargeschichte und Agrarökonomie im 19. Jahrhundert - angeknüpft werden, in dem der historische DEFA-Film „Egon und das achte Weltwunder“ wieder aufgeführt und im dazu einleitenden Vortrag von Herrn Prof. Hermann Behrends (Fachhochschule Neubrandenburg) der Bogen zu den landschaftsökologischen Folgen geschlagen wurde, mit denen heute die Region der „Friedländer Großen Wiese“ zu kämpfen hat. Die Veranstaltung fand bei den rund 90 Besuchern eine ausgesprochen gute Resonanz.
Die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen für die Ausschreibung eines Annalise-Wagner-Stipendiums für das Jahr 2001 (dotiert mit 10 000 DM) wurden erfolgreich geleistet, in dem u.a.
- die Satzung der Stiftung entsprechend ergänzt wurde (Beschluss der Kuratoriumssitzung vom 10.5.00),
- die durch den Stipendiaten zu leistende Arbeit präzisiert wurde (Eingrenzung auf die Bearbeitung der Korrespondenz Annalise Wagners)
- die finanziellen Beiträge eingeworben wurden (Sponsorengelder und Förderantrag an das Kultusministerium Schwerin)
- die aktive Mitwirkung der Stadtverwaltung Neustrelitz erreicht werden konnte (fachliche Betreuung des Stipendiaten durch das Karbe-Wagner-Archiv, Absicherung von Arbeitsplatz und Arbeitsmaterial)
- der Text der Ausschreibung formuliert und in die drucktechnische Ausfertigung gegeben wurde.
Die satzungsgemäße Neuwahl des Vorstandes fand am 25.10.00 in Neubrandenburg statt.
Die langjährigen Vorstandsmitglieder Frau Mohr, Frau Tschepego und Herr Wegener schieden aus. Der Vorsitzende des Kuratoriums, Herr Dr. Lübbert, dankte ihnen für die stets zuverlässige und verantwortungsbewusste Arbeit.
Als neue Mitglieder des Vorstandes wurden gewählt:
Frau Birkenkampf (Mitarbeiterin der Regionalbibliothek Neubrandenburg)
Frau Weigt (Mitarbeiterin des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz)
Frau Wolf (Leiterin des Stadtarchivs Neubrandenburg)
Herr Bellmann (Lehrer in Neustrelitz)
Herr Zimmermann (Dezernent und stellvertr. OB Neubrandenburg).
In der ersten Beratung des Vorstandes am 8.11. 00 übernahm wieder Herr Zimmermann den Vorsitz des Vorstandes für die folgende Amtszeit.
Durch die erfolgreiche Teilnahme der Stiftung am Ausstellungsprojekt des Bundesverbandes der Deutschen Stiftungen „Stiftungen bauen Brücken“ mit vier großformatigen Ausstellungstafeln und einem Katalogbeitrag konnte der Bekanntheitsgrad der Stiftung deutlich verbessert werden.
Die vom Ministerpräsidenten des Landes, Herrn Ringstorff, eröffnete Ausstellung wurde in den Räumen des Landtages (Schloss Schwerin) und anschließend im Rathaus der Hansestadt Greifswald gezeigt. Durch die Mitarbeit an diesem Projekt entstand eine vorteilhafte Arbeitsbeziehung zum Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Im Auftrag des Kuratoriums nahmen die Vorstandsmitglieder Frau Mohr und Herr Wegener die Auswertung der bei der „Gauck-Behörde“ aufgefundenen Akten über Annalise Wagner vor. Wichtige Tatsachen im Lebenslauf konnten dadurch erhellt werden, was angesichts des bevorstehenden 100. Geburtstages Annalise Wagners (im Jahr 2003) von Bedeutung ist.
Im März 2001 besteht die Annalise Wagner-Stiftung 10 Jahre. Zu Ehren dieses Jubiläums sind die öffentliche Neuberufung des Kuratoriums vor der Stadtvertreterversammlung Neubrandenburgs und ein Kolloquium zum (Arbeits)-Thema „Kulturstiftungen in Mecklenburg-Vorpommern“, verbunden mit der Bekanntgabe des Stipendiaten / der Stipendiatin, in Vorbereitung.
Mit Hilfe der eingegangenen Sponsorengelder und durch sparsames Wirtschaften konnte
die ausgeglichene Finanzlage der Stiftung weiter stabilisiert werden. Einzelheiten dazu enthält der Finanzbericht 2000.