75 Jahre doppelte Staatsgründung 1949, 35 Jahre Mauerfall - 1989 Preisträger-Texte des Annalise-Wagner-Preises erzählen Zeitgeschichte(n)

In der „Lese-Ecke“ der Neubrandenburger Regionalbibliothek gibt es bis Dezember besondere Lesetipps zum Thema „35 Jahre Mauerfall“ zu entdecken: Preisträger-Bücher des Annalise-Wagner-Preises erzählen in vielfarbigen Facetten Zeitgeschichte(n) aus der DDR-Zeit und vom „Umbruch Ost“ hier in unserer Heimat. Alle Bücher stehen natürlich auch zum Ausleihen bereit!

Es geht um authentische Lebensgeschichten aus der Nähe von Feldberg, die deutsche Geschichte aus ostdeutschem Blickwinkel erzählen und Maßstäbe setzen im Genre „literarische Non Fiction (Pauline de Bok: Blankow) -  oder um eine leise Liebesgeschichte von Astrid aus Neubrandenburg, die geprägt ist von den Brüchen der Umbruchzeit von den 80er Jahren bis fast in die Gegenwart (Gregor Sander: Was gewesen wäre).

Erkundet werden Komplexität und Widersprüchlichkeit von Erinnerungsprozessen von der DDR-Zeit bis nach der Wende in der Stadt Fürstenberg an das KZ Ravensbrück (Dr. Annette Leo : „Das ist so’n zweischneidiges Schwert hier unser KZ“) -  oder an den mehrschichtigen Erinnerungsort Lager Neubrandenburg-Fünfeichen, dessen Geschichte als NKWD-Lager in der DDR verschwiegen wurde und in der Wendezeit im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stand. (Dr. Natalja Jeske: Lager in Neubrandenburg-Fünfeichen 1939-1945).

Erinnert wird an die „gebrochene Erinnerung“ während der DDR-Zeit in Neubrandenburg an den kriegsbedingten Kulturgutverlust der historischen Städtischen Kunstsammlung Neubrandenburg (Dr. Elke Pretzel: Eine gebrochene Sammlung) - oder an eine spannende Naturschutzgeschichte der Wendezeit, die Gründung der ostdeutschen Nationalparks 1990, die auch zur Grundlage für das heutige Weltnaturerbe Serrahn bei Feldberg wurde (Dr. Hans-Jürgen Spieß und Dr. Peter Wernicke: Alte Buchenwälder Serrahn).

Facettenreich ausgeleuchtet und an den Zeitdokumenten entlang lebendig erzählt werden agrarhistorische Zäsuren in Mecklenburg von der DDR-Zeit bis zum Transformationsprozess nach 1990 (Prof. Dr. Mario Niemann: Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft in Mecklenburg von 1900 bis 2000) – oder die Biografie der DDR-Schriftstellerin Brigitte Reimann (u. a. Neubrandenburg), die Brigitte Reimanns faszinierende Persönlichkeit in den Kämpfen ihrer Zeit einsehbar macht (Prof. Dr. Carsten Gansel: Brigitte Reimann, die Biographie)

Diese Preisträgerbücher des Annalise-Wagner-Preises setzen interessante regionalgeschichtliche Akzente zur Plakatausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur”, die gleichzeitig in den Fenstern der Regionalbibliothek präsentiert wird. 20 Plakate der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erzählen mit Ausstellungstexten von Ulrich Mählert und Stefan Wolle, Fotos und QR-Codes vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der staatlichen Teilung seit dem Ende der DDR.

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