Annalise-Wagner-Preis 2005
Festliche Preisverleihung am 18. Juni 2005 in der Regionalbibliothek Neubrandenburg
Am 18. Juni 2005 hat die Annalise-Wagner-Stiftung in der Neubrandenburger Regionalbibliothek den Annalise-Wagner-Preis 2005 im Rahmen des 6. Mecklenburg-Vorpommern-Tages vor ca. 120 Gästen verliehen. Die festliche Preisverleihung war Teil des bunten Programms des 6. Mecklenburg-Vorpommern-Tages in Neubrandenburg unter dem Motto „MV tut gut!“ – und vermittelte rund 120 Gästen : die kleine, aber engagierte Kulturstiftung „tut Gutes für MV“. Die Annalise-Wagner-Stiftung setzte damit am MV-Tag nicht nur ein Zeichen für den besonderen Wert von Regionalliteratur als Baustein für das „Gedächtnis der Region“, für Heimatgefühl und Heimatverbundenheit in – sondern auch für den Stiftungsgedanken in unserem Bundesland.

Prof. Dr.Dr. Hans- Robert Metelmann, Miniser für Bildung, Wissenschaft und Kultur in M/V

Preisträger 2005: 
Dr. Wolfgang Barthel

Kuratoriumsvorsitzender: Herr Dr. Joachim Lübbbert

Das Aktionszentrum „Bücher@Medien“ des MV-Tages bildete die Regionalbibliothek – und war natürlich nicht nur deshalb für die Preisverleihung ein passender Rahmen: Stiftung und Bibliothek befördern Regionalliteratur, Stiftungs- und Bibliotheksgeschichte sind eng miteinander verbunden und die Regionalbibliothek ist im Sommer 2005 seit genau 40 Jahren im Gebäudeensemble „HKB“ im Stadtzentrum Neubrandenburgs zu Hause, das sich auf der Grundlage eines gerade abgeschlossenen Architektenwettbewerbes zu einem modernen Medienzentrum entwickeln wird.

Am Mecklenburg-Vorpommern-Tag in Neubrandenburg war auch die Laudatio auf den Annalise-Wagner-Preisträger eine ganz besondere: Herr Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern legte seine Gedanken darüber dar, welche aktuellen Fragen die Auseinandersetzung mit „Schulgeschichte in Mecklenburg-Strelitz“ stellt – und welche Antworten in den hier erschlossenen historischen Quellen stecken: „Ihr Werk ist ... nicht nur eine Beschreibung der Schulgeschichte von Mecklenburg-Strelitz, sondern vermittelt auf der historischen Grundlage auch ein Programm: Schule muß für die jungen Menschen da sein!“


Preisträger Dr. Wolfgang Barthel erinnerte sich in seinem Dankwort daran, wie er als junger Lehrer nach Friedland kam und über Sport zur Sportgeschichte, von der Sportgeschichte Friedlands zur Schulgeschichte des Friedländer Gymnasiums und von der Friedländer Gymnasiums-Geschichte zur Schulgeschichte von Mecklenburg-Strelitz fand. Die schwierige Suche nach Originalquellen, die intensive Auseinandersetzung mit regionaler Bildungsgeschichte und die „Schreibarbeit“ sind für den engagierten Sportler nicht nur „geistiges Fitnesstraining“ – sondern der Preis hat ihn „in der Fortsetzung der Erforschung regionalgeschichtlicher Probleme bestärkt.“

Der Annalise-Wagner-Preis 2005 wurde zum ersten Mal in der Stiftungsgeschichte vor ganz großem Publikum übergeben: auf der Hauptbühne des Mecklenburg-Vorpommern-Tages am Neubrandenburger Marktplatz, innerhalb des Festprogramms der Stadt Neubrandenburg. Im Kreis des Neubrandenburger „Ensembles der Generationen“ überreichten der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern, Herr Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, der 1. Beigeordnete des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg, Herr Dr. Reiner Wieland, der Bürgermeister der Stadt Neustrelitz, Herr Andreas Grund und der Kuratoriumsvorsitzende, Herr Dr. Joachim Lübbbert gemeinsam den Annalise-Wagner-Preis an Dr. Wolfgang Barthel. Das Abschlußlied des „Ensembles der Generationen“ war auch ein wunderbares "Preisträger-Ständchen" –  für einen „Lehrer im Unruhestand“, der Generationen von Schülern begleitet, Schulgeschichte als Rektor des Neuen Friedländer Gymnasiums und als Hobbyhistoriker geschrieben und erforscht hat –und mit seiner Publikation an nächste Generationen weitergibt.

Erfrischend fröhlich und beeindruckend kompetent bedankte sich Studentin Elisabeth Hofmann für die Verleihung der „Lobenden Anerkennung für junge Autoren 2005“ an ihr Manuskript „Barlach und Strelitz". Kuratoriumsvorsitzender Dr. Joachim Lübbert und der 1. Beigeordnete des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg, Dr. Reiner Wieland, übergaben diese besondere Stiftungs-Auszeichnung für junge Autoren – die durch die finanzielle Unterstützung der Stadtwerke Neustrelitz GmbH möglich war. „Mehr vom Leben“ heißt der Firmenslogan des Sponsors – und „mehr vom Leben Barlachs, mehr aus der Geschichte des geistigen Lebens in Neustrelitz“ vermittelt auch das ausgezeichnete Manuskript ...

Ein öffentliches Dankeschön von Vorstand und Kuratorium gab es natürlich auch für die 6 Mitglieder der Jury des Annalise-Wagner-Preises 2005, die insgesamt 36 Bewerbungen und Vorschläge prüften und dem Kuratorium die Auszeichnungsvorschläge unterbreiteten. Der Jury gehörten an: Herr Horst Conradt (Verein für Kultur und Kommunikation Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz e. V.), Herr Prof. Dr. Oppermann (Kulturausschuß Neubrandenburg), Herr Frank Saß (Neubrandenburger Museumsverein e. V.) sowie Hannelore Melka, Dirk Kollhoff und Dr. Joachim Lübbert aus dem Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung.

Der Annalise-Wagner-Stiftung lag es am MV-Tag außerdem am Herzen, symbolisch einem von vielen Partnern für die langjährige Unterstützung und Zusammenarbeit zu danken - und zum 15. Gründungsjubiläum zu gratulieren: dem Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.! Präsident Prof. Dr. Horst Wernicke überbrachte seinerseits ein Grußwort - und nahm die besten Wünsche von Kuratorium und Vorstand der Stiftung entgegen.

Ohne die Unterstützung zahlreicher Partner, Spender und Sponsoren wäre die Stiftungsarbeit – und auch die Preisverleihung 2005 - nicht möglich. Kuratoriumsvorsitzender Dr. Joachim Lübbert dankte im Namen der Annalise-Wagner-Stiftung sehr herzlich:
Herrn Minister Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann : für die Laudatio 2005, Landesheimatverband MV e.V., Prof. Dr. Horst Wernicke: für die gute Zusammenarbeit – und das freundliche Grußwort,
Stadt Neubrandenburg, Stadt Neustrelitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz:
für die langjährige Unterstützung der Stiftungsarbeit,
Sparkasse Neubrandenburg-Demmin: für die erste Zustiftung,
Stadtwerke Neustrelitz GmbH: für die Finanzierung der Lobenden Anerkennung 2005,
Verlag + Druck Linus Wittich : für die wirksame Unterstützung der Pressearbeit ,
Verlag Steffen Friedland: für die Preisträger-Bücher,
Karbe-Wagner-Archiv Neustrelitz: für die Buchpremiere des 3. Heftes der Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs,
Regionalbibliothek Neubrandenburg : für ihr ganz besonderes Engagement für die Stiftung und Annalise Wagners Vermächtnis,
Musikschulzweckverband Kon.centus : für das Bläsertrio,
Blumenhaus Naturliebe Neubrandenburg : für große Sträuße zum kleinen Preis,
Bäckerei und Konditorei Gesche Neubrandenburg : für leckeren Kuchen zur "Kaffee-Pause im Lese-Cafe" -
und natürlich Dr. Wolfgang Barthel und Elisabeth Hofmann

für ihre interessanten Beiträge.

Nach einer "Kaffeepause im Lesecafe" bei "gesponsertem" Kuchen von Bäckerei und Konditorei Gesche aus Neubrandenburg erlebten viele Gäste der Preisverleihung die Buchpremiere des 3. Heftes der Neuen Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs. 6 Autoren lasen aus ihren Texten: Prof. Dr. Friedhilde Krause über Friedrich Karl Jonat, einen Friedländer Pastor der Nachkriegszeit, Brigitte Birnbaum über die Beziehung zwischen der Malerin Marie Hager und Annalise Wagner, Christel Schütt über Georg Krüger-Haye, Marco Zabel über den Neustrelitzer Verleger von Schillers erstem Musenalmanach, Peter Starsy über einen unbekannten Brief von Daniel Zander an Klaus Groth - und Elisabeth Hofmann aus ihrem eben ausgezeichneten Manuskript über Barlach und Strelitz.

Preisverleihung und Buchpremiere am Vorabend des 102. Geburtstages von Annalise Wagner (1903 – 1986) zeigen ganz praktisch: Ihr Vermächtnis als Begründerin des Karbe-Wagner-Archivs und der Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs, ihr Vermächtnis als Heimatforscherin, als Autorin und als Stifterin sind in der Region lebendig! Viele engagierte Autoren tragen heute bei zu einer „vielseitigen“ Regionalliteratur aus und über Mecklenburg-Strelitz – spüren Geschichte(n) und ihre Quellen auf, forschen, schreiben, publizieren und leisten damit ganz Besonderes und Nachhaltiges für die Region und für Mecklenburg-Vorpommern. Der Annalise-Wagner-Preis setzte nun zum 14. Mal ein Schlaglicht auf diesen Wert von Regionalliteratur – und hilft dabei, „AWE’s“ Gedanken weiter zu geben: „Nur der vermag sich die Zukunft zu bauen, der die geschichtliche Vergangenheit trotz kritischer Wertung achtet, der die Eigenart unseres Heimatlandes liebt ...“

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