Das
Aktionszentrum „Bücher@Medien“ des MV-Tages bildete
die Regionalbibliothek – und war natürlich nicht nur deshalb für die
Preisverleihung ein passender Rahmen: Stiftung und
Bibliothek befördern Regionalliteratur, Stiftungs- und
Bibliotheksgeschichte sind eng miteinander verbunden und
die Regionalbibliothek ist im Sommer 2005 seit genau 40
Jahren im Gebäudeensemble „HKB“ im Stadtzentrum
Neubrandenburgs zu Hause, das sich auf der Grundlage eines
gerade abgeschlossenen Architektenwettbewerbes zu einem
modernen Medienzentrum entwickeln wird.
Am Mecklenburg-Vorpommern-Tag in Neubrandenburg war auch
die Laudatio
auf den Annalise-Wagner-Preisträger eine ganz besondere:
Herr Prof.
Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, Minister für
Bildung, Wissenschaft
und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern legte
seine Gedanken darüber dar, welche aktuellen Fragen die
Auseinandersetzung mit „Schulgeschichte in
Mecklenburg-Strelitz“ stellt – und welche Antworten in
den hier erschlossenen historischen Quellen stecken:
„Ihr Werk ist ... nicht nur eine Beschreibung der
Schulgeschichte von Mecklenburg-Strelitz, sondern
vermittelt auf der historischen Grundlage auch ein
Programm: Schule muß für die jungen Menschen da sein!“
Preisträger
Dr. Wolfgang
Barthel erinnerte sich in seinem Dankwort
daran, wie er als junger Lehrer nach Friedland kam und über
Sport zur Sportgeschichte, von der Sportgeschichte
Friedlands zur Schulgeschichte des Friedländer Gymnasiums
und von der Friedländer Gymnasiums-Geschichte zur
Schulgeschichte von Mecklenburg-Strelitz fand. Die
schwierige Suche nach Originalquellen, die intensive
Auseinandersetzung mit regionaler Bildungsgeschichte und
die „Schreibarbeit“ sind für den engagierten Sportler
nicht nur „geistiges Fitnesstraining“ – sondern der
Preis hat ihn „in der Fortsetzung der Erforschung
regionalgeschichtlicher Probleme bestärkt.“
Der Annalise-Wagner-Preis 2005 wurde zum ersten Mal in der
Stiftungsgeschichte vor ganz großem Publikum übergeben:
auf der Hauptbühne
des Mecklenburg-Vorpommern-Tages am Neubrandenburger
Marktplatz, innerhalb des Festprogramms der Stadt
Neubrandenburg. Im Kreis des Neubrandenburger „Ensembles
der Generationen“ überreichten der Minister für
Bildung, Wissenschaft und Kultur in
Mecklenburg-Vorpommern, Herr Prof. Dr. Dr. Hans-Robert
Metelmann, der 1. Beigeordnete des Oberbürgermeisters der
Stadt Neubrandenburg, Herr Dr. Reiner Wieland, der
Bürgermeister der Stadt Neustrelitz, Herr Andreas Grund
und der Kuratoriumsvorsitzende, Herr Dr. Joachim Lübbbert
gemeinsam den Annalise-Wagner-Preis an Dr. Wolfgang
Barthel. Das Abschlußlied des „Ensembles der
Generationen“ war auch ein wunderbares
"Preisträger-Ständchen" –
für einen „Lehrer im Unruhestand“, der
Generationen von Schülern begleitet, Schulgeschichte als
Rektor des Neuen Friedländer Gymnasiums und als
Hobbyhistoriker geschrieben und erforscht hat –und mit
seiner Publikation an nächste Generationen weitergibt.
Erfrischend
fröhlich und beeindruckend kompetent bedankte
sich Studentin Elisabeth
Hofmann für die Verleihung der „Lobenden
Anerkennung für junge Autoren 2005“ an ihr
Manuskript „Barlach und Strelitz".
Kuratoriumsvorsitzender Dr. Joachim Lübbert und der 1.
Beigeordnete des Oberbürgermeisters der Stadt
Neubrandenburg, Dr. Reiner Wieland, übergaben diese
besondere Stiftungs-Auszeichnung für junge Autoren –
die durch die finanzielle Unterstützung der Stadtwerke
Neustrelitz GmbH möglich war. „Mehr vom
Leben“ heißt der Firmenslogan des Sponsors – und
„mehr vom Leben Barlachs, mehr aus der Geschichte des
geistigen Lebens in Neustrelitz“ vermittelt auch das
ausgezeichnete Manuskript ...
Ein öffentliches
Dankeschön von Vorstand und Kuratorium gab es natürlich
auch für die 6 Mitglieder der Jury
des Annalise-Wagner-Preises 2005, die
insgesamt 36 Bewerbungen und Vorschläge prüften und
dem Kuratorium die Auszeichnungsvorschläge
unterbreiteten. Der Jury gehörten an: Herr Horst Conradt
(Verein für Kultur und Kommunikation Alte
Kachelofenfabrik Neustrelitz e. V.), Herr Prof. Dr.
Oppermann (Kulturausschuß Neubrandenburg), Herr Frank Saß
(Neubrandenburger Museumsverein e. V.) sowie Hannelore
Melka, Dirk Kollhoff und Dr. Joachim Lübbert aus dem
Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung.
Der Annalise-Wagner-Stiftung lag es am MV-Tag außerdem am
Herzen, symbolisch einem von vielen Partnern für die
langjährige Unterstützung und Zusammenarbeit zu danken -
und zum 15. Gründungsjubiläum zu gratulieren: dem Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.! Präsident
Prof. Dr. Horst Wernicke überbrachte seinerseits ein Grußwort
- und nahm die besten Wünsche von Kuratorium und
Vorstand der Stiftung entgegen.
Ohne
die Unterstützung zahlreicher Partner, Spender und
Sponsoren wäre die Stiftungsarbeit – und auch die
Preisverleihung 2005 - nicht möglich.
Kuratoriumsvorsitzender Dr. Joachim Lübbert dankte im
Namen der Annalise-Wagner-Stiftung sehr herzlich:
Herrn Minister Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann : für
die Laudatio 2005, Landesheimatverband MV e.V., Prof. Dr.
Horst Wernicke: für die gute Zusammenarbeit – und das
freundliche Grußwort,
Stadt Neubrandenburg, Stadt Neustrelitz, Landkreis
Mecklenburg-Strelitz:
für die langjährige Unterstützung der Stiftungsarbeit,
Sparkasse Neubrandenburg-Demmin: für die erste
Zustiftung,
Stadtwerke Neustrelitz GmbH: für die Finanzierung der
Lobenden Anerkennung 2005,
Verlag + Druck Linus Wittich : für die wirksame Unterstützung
der Pressearbeit ,
Verlag Steffen Friedland: für die Preisträger-Bücher,
Karbe-Wagner-Archiv Neustrelitz: für die Buchpremiere des
3. Heftes der Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs,
Regionalbibliothek Neubrandenburg : für ihr ganz
besonderes Engagement für die Stiftung und Annalise
Wagners Vermächtnis,
Musikschulzweckverband Kon.centus : für das Bläsertrio,
Blumenhaus Naturliebe Neubrandenburg : für große Sträuße
zum kleinen Preis,
Bäckerei und Konditorei Gesche Neubrandenburg : für
leckeren Kuchen zur "Kaffee-Pause im Lese-Cafe"
-
und natürlich Dr. Wolfgang Barthel und Elisabeth Hofmann
für ihre interessanten
Beiträge.
Nach
einer "Kaffeepause im Lesecafe" bei
"gesponsertem" Kuchen von Bäckerei und
Konditorei Gesche aus Neubrandenburg erlebten viele Gäste
der Preisverleihung die Buchpremiere des 3. Heftes der Neuen Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs. 6 Autoren lasen aus
ihren Texten: Prof. Dr. Friedhilde Krause über Friedrich
Karl Jonat, einen Friedländer Pastor der Nachkriegszeit,
Brigitte Birnbaum über die Beziehung zwischen der Malerin
Marie Hager und Annalise Wagner, Christel Schütt über
Georg Krüger-Haye, Marco Zabel über den Neustrelitzer
Verleger von Schillers erstem Musenalmanach, Peter Starsy
über einen unbekannten Brief von Daniel Zander an Klaus
Groth - und Elisabeth Hofmann aus ihrem eben
ausgezeichneten Manuskript über Barlach und Strelitz.
Preisverleihung und Buchpremiere am Vorabend des 102.
Geburtstages von Annalise Wagner (1903 – 1986) zeigen
ganz praktisch: Ihr Vermächtnis als Begründerin des
Karbe-Wagner-Archivs und der Schriftenreihe des
Karbe-Wagner-Archivs, ihr Vermächtnis als
Heimatforscherin, als Autorin und als Stifterin sind in
der Region lebendig! Viele engagierte Autoren tragen heute
bei zu einer „vielseitigen“ Regionalliteratur aus und
über Mecklenburg-Strelitz – spüren Geschichte(n) und
ihre Quellen auf, forschen, schreiben, publizieren und
leisten damit ganz Besonderes und Nachhaltiges für die
Region und für Mecklenburg-Vorpommern. Der
Annalise-Wagner-Preis setzte nun zum 14. Mal ein
Schlaglicht auf diesen Wert von Regionalliteratur – und
hilft dabei, „AWE’s“ Gedanken weiter zu geben: „Nur der vermag sich die Zukunft zu bauen, der die geschichtliche
Vergangenheit trotz kritischer Wertung achtet, der die
Eigenart unseres Heimatlandes liebt ...“
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