Dr.
Arnold
Hückstädt
aus
Seedorf
(Landkreis
Demmin)
für die Kommentierung
von:
Fritz Reuter: Briefe
/ Zusammengetragen, kommentiert u. für die Fritz Reuter
Gesellschaft e. V. Neubrandenburg u. das
Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen herausgegeben von
Arnold Hückstädt
Band 1: 1827 – 1860. - Rostock : Hinstorff
Verlag, 2009 (ISBN 978-3-356-01302-3)
Band 2: 1861 – 1866. - Rostock : Hinstorff Verlag, 2009
Band 3: 1867 – 1874 ; Register. – Rostock : Hinstorff
Verlag, 2010
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Im
Jahr 2009 erfüllten 36 Bewerbungen bzw. Vorschläge die
Idee eines regionalen Literaturpreises für Texte aus oder
über die Region Mecklenburg-Strelitz mit Leben. Auf
einstimmigen Vorschlag
der Jury ging der Annalise-Wagner-Preis 2009 an
den Reuter-Forscher Dr. Arnold Hückstädt aus Seedorf
(Landkreis Demmin).
Die Annalise-Wagner-Stiftung würdigt damit seine
wissenschaftlich und sprachästhetisch beeindruckende
Leistung als Kommentator der ersten vollständigen Ausgabe
von Briefen des Schriftstellers Fritz Reuter (1810-1874).
Diese dreibändige Edition erschließt und kommentiert
insgesamt 1027 Reuter-Briefe aus den Jahren 1827 bis 1874
als Quellen für die Auseinandersetzung mit Leben und Werk
eines der 0bedeutendsten niederdeutschen Schriftsteller
und zur mecklenburgischen Kulturgeschichte des 19.
Jahrhunderts. Band 1 (Briefe 1827 – 1860) erschien im März
2009 im Hinstorff Verlag Rostock (ISBN 978-3-356-01302-3),
Band 2 (Briefe 1861 – 1866) und Band 3 (Briefe 1867 –
1874) lagen der Jury als Manuskript vor.
Der Annalise-Wagner-Preis geht damit an einen
wissenschaftlichen Text, der sich inhaltlich auf das
Stargarder Land bezieht, sind doch sowohl Biografie als
auch Lebenswerk Fritz Reuters auf vielfältige Weise mit
dieser Region verbunden. In Fritz Reuters sieben
Neubrandenburger Jahren entstanden seine wichtigsten
Werke; Persönlichkeiten aus Stadt und Region, Geschichte
und Kulturgeschichte von Mecklenburg-Strelitz sowie
„Mecklenburger Platt“ prägten wesentlich sein Leben
und sein literarisches Werk.
In mehr als zwei Jahrzehnten hat der 74jährige
Reuter-Experte diese Briefe akribisch in öffentlichen und
privaten Archiven zusammengetragen, zum Teil neu- und
wiederentdeckt und im Auftrag der Fritz Reuter
Gesellschaft Neubrandenburg e. V. und des
Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen ediert. Diese
Ausgabe setzt nach Einschätzung der Jury des
Annalise-Wagner-Preises „editorische Maßstäbe für
kritische Briefausgaben“.
Ausschlaggebend für die
Preisvergabe war die besondere wissenschaftliche,
methodische und sprachästhetische Qualität des
Kommentars von Dr. Hückstädt.
Sein Stellenkommentar ist den Briefen in jedem Band klar
und übersichtlich als umfangreicher Kommentarteil
nachgeordnet. Sachlich, präzise und kenntnisreich
vermittelt er die notwendigen Informationen für das Verständnis
und die Einordnung der Reuter-Briefe als historische
Quellen – und öffnet ganz subtil die Augen dafür, wie
sich in Reuters Briefen, in seinen Werken und seiner
Lebensgeschichte die Brüche und Widersprüche seiner Zeit
spiegeln. Dem Leser erschließt sich so ganz unmittelbar
ein farbiges, facettenreiches, lebendiges Bild des
Menschen Fritz Reuter, seines sozialen Umfeldes, der
politischen, kulturellen und gesellschaftlichen
Bedingungen seines Lebens und seiner literarischen
Leistungen. Wer Fritz Reuters Leben und Werk kennt, wird
auf Fragen Antworten finden oder neue Fragen stellen, wird
Klischees hinterfragen oder Bekanntes neu bewerten. Und
wer einfach aus Neugier in die Reuter-Briefe „hineinblättert“,
wird vom Kommentator sachkundig „an die Hand
genommen“, kann eine faszinierende Lese-Entdeckung
machen.
Fritz Reuters private Korrespondenz durch wird auf diese
Weise nicht nur zur kompetent erschlossenen Quelle für
Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte, sondern
auch zum spannenden Lesegenuss, selbst für „Nicht-Plattsnacker“,
denn Fritz Reuter schrieb Briefe meist in hochdeutscher
Sprache.
Der Literaturwissenschaftler Dr. Arnold Hückstädt ist
einer der besten Reuter-Kenner Deutschlands: Er war von
1959 bis 1991 Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in
Stavenhagen, hat zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche
Arbeiten über diesen niederdeutschen Autor veröffentlicht
und engagiert sich heute im Ruhestand als aktives Mitglied
der Fritz Reuter Gesellschaft e. V. und für eine
lebendige niederdeutsche Sprache.
Susanne
Schulz: Jahrzehntelange Kleinarbeit zum Standardwerk :
Reuter-Forscher
Arnold Hückstädt erhält für seine Brief-Edition den
Annalise-Wagner-Preis. – In: Nordkurier : Kulturkurier.
– Neubrandenburg (19-05-2009)115. – S. 21
Festliche
Preisverleihung am 26. Juni 2009 im Neubrandenburger
Albert-Einstein-Gymnasium
Laudatio: Hartmut Brun, Vizepräsident der Fritz Reuter
Gesellschaft
Dankwort: Dr. Arnold Hückstädt
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