Lobende Anerkennung für junge Autoren 2012

Verleihung der 6. Lobenden Annerkennung für junge Autoren an Ulrike Maschner am 17. Juni 2012 in der Dorfkirche Rattey
Verleihung der 6. Lobenden Annerkennung für junge Autoren an Ulrike Maschner am 17. Juni 2012 in der Dorfkirche Rattey

Im Jahr 2012 setzt die Annalise-Wagner-Stiftung ein außergewöhnliches Zeichen für die „Zukunft der Erinnerung“: Sie vergibt sowohl den 21. Annalise-Wagner-Preis als auch den 6. Jugendpreis an methodisch-didaktisch aufbereitete Texte für politisch-historisches Lernen, speziell an Projektmaterialien für die zeitgemäße Auseinandersetzung junger Leute mit regionalen Spuren von NS-Verbrechen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.

Die „Lobende Anerkennung für junge Autoren“ macht aufmerksam auf das Manuskript der Rostocker Studentin Ulrike Maschner „Zwei Außenlager des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück in Neubrandenburg: Material für Schülerprojekte“.  


Ulrike Maschner setzt sich dafür ein, Besuche von Schülern in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück zu ergänzen mit Projekten zur historischen Spurensuche „vor der Haustür“. Am Beispiel Neubrandenburgs zeigt ihr Manuskript, wie Schülerprojekte helfen können, diese historischen Orte der NS-Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren und künftigen Generationen ein lebendiges „Gedächtnis der Region“ weiterzugeben.

Sie entwickelte 15 Themenmappen mit Arbeitsblättern und Projektvorschlägen, die jungen Leuten den Zugang zu einer Fülle von Quellen zur Neubrandenburger Stadtgeschichte in der NS-Zeit, zum Alltag der Häftlinge und Zwangsarbeiter in den Außenlagern und zur Neubrandenburger Erinnerungskultur öffnen und sie mit Bewertungs- und Interpretationsaufgaben zur selbständigen, aktiven Auseinandersetzung herausfordern, Informations- und Wertekompetenz vermitteln.

Pädagogen und Schülern aus Neubrandenburg und Umgebung stellt sie damit ein Material zur Verfügung, dass die Angebote zur historischen Bildung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, des Neubrandenburger Regionalmuseums und Stadtarchivs speziell für die junge Generation hervorragend unterstützt, um „dem Vergessen entgegen zu wirken“ (U. Maschner).
 

Zwangsarbeit in der Nordstadt Neubrandenburgs Neubrandenburg : Spurensuche – Orte der Gewalt:  / Hrsg: Stadt Neubrandenburg (PDF)

„Ich freue mich außerordentlich, dass ein pädagogisches Material über die Geschichte der zwei Außenlager in Neubrandenburg solche Zustimmung erfährt. Durch diese Anerkennung wird es hoffentlich möglich sein, diese Arbeitsmaterialien Schülerinnen und Schülern zeitnah zugänglich zu machen. Sie sind ein Versuch, die Verbrechen der Nationalsozialisten und damit auch die Leiden ihrer Opfer im Lebensumfeld von Jugendlichen sichtbar machen. Ich hoffe, diese pädagogische Annäherung trägt dazu bei, Vergangenes zu vergegenwärtigen und über die gegenwärtige Bedeutung von historischen Vorgängen nachzudenken.“

Ulrike Maschner
Rostock, Mai 2012

Die festliche Verleihung des 21. Annalise-Wagner-Preises und der 6. Lobenden Anerkennung fand am 17. Juni 2012 in der Dorfkirche Rattey statt.

Überraschend und bewegend war, wie viele Bürger und Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens mit ihrer Teilnahme zeigten: Diese außergewöhnlichen Preisträgertexte, die ganz praktisch „der Erinnerung Zukunft“ geben, sind uns wichtig.  

Die Grußworte von Sylvia Bretschneider, Landtagspräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, von Peter Modemann, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg und Andreas Grund, Bürgermeister der Stadt Neustrelitz, die beeindruckende, inspirierende Laudatio auf Dr. Constanze Jaiser und Jacob David Pampuch von Prof. Dr. Irmela von der Lühe sowie die Gratulation von Dr. Matthias Heyl im Namen der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sind den Preisträgern Motivation und Ermutigung für ihr Engagement.

Nun wünschen wir uns, dass sich das Vermächtnis des „Schmuggelfundes“ sowie der Mädchen und Frauen aus den Außenlagern des KZ Ravensbrück in Neubrandenburg, in der Region Mecklenburg-Strelitz und weit darüber hinaus mit Leben erfüllt: dass die Projektmaterialien ihren Weg in die Schulen und die außerschulische Bildungsarbeit finden.

 

Grußwort:
Sylvia Bretschneider, Landtagspräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (PDF)
 

 

Grußwort:
Peter Modemann, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg (
PDF)
 

 

Dankwort:
Ulrike Maschner, (PDF)
 

 

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