Der 7. Annalise-Wagner-Jugendpreis geht an die 18jährige
Neubrandenburgerin Charlott Resske für ihr Manuskript
biografischer Skizzen „Kinder des Lebens“.
Die Idee entstand bei ihrem Engagement im Projekt „Schule
ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die
Schülerin stellte 12 jungen „Neubrandenburgern mit
Migrationshintergrund“ Fragen nach prägenden
Kindheitserfahrungen. „Migration“ ist dabei sowohl im
„engeren Sinne“ zu verstehen (Kinder von Asylbewerbern,
Einwanderern, Ausländern) als auch weiter gefasst
(Zugezogene, Austauschschüler, Zirkuskind). Einfühlsam und
respektvoll erzählt sie von den „Kindheiten“ ihrer
Altersgefährten. Es geht um biografische Kontinuitäten und
Brüche, um die Suche nach Wurzeln, Identität und Heimat, um
Erfahrungen, Erinnerungen und Lebenspläne. Die junge Autorin
spürt besondere Mosaiksteine regionaler Kindheits- und
Zeitgeschichte auf und fasst sie in einer literarischen
Form, die zum Nachdenken anregt. Die Vergabe des
Jugendpreises und wird gefördert durch eine Spende der
Neustrelitzer Stadtwerke GmbH.
Charlott Resske Biografische Angaben und Gedanken zum Manuskript
„Kinder des Lebens“
„Mein Name ist Charlott Resske, ich bin 18 Jahre alt und wohne seit
meiner Geburt in Neubrandenburg. In diesem Jahr absolviere ich am
Musischen Haus des Sportgymnasiums Neubrandenburg das Abitur. Vor drei
Jahren hat sich mein Interesse für das Schreiben, speziell für den
Journalismus, herauskristallisiert. Seit dieser Zeit bin ich als
Nachwuchsjournalistin in der Nordkurier-Jugendredaktion tätig.
In meiner Freizeit engagiere ich mich seit über vier Jahren als aktives
Mitglied in der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“. Im Kontext dieser Initiative bin ich gemeinsam mit anderen
Schülern des Öfteren in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in
Neubrandenburg ehrenamtlich tätig. Um meine Auseinandersetzung mit
Themen wie Rassismus und Diskriminierung zu intensivieren, habe ich an
verschiedenen Jugendbegegnungen teilgenommen, zum Bespiel in Israel oder
in der Ukraine.
Zu meinen größten Hobbys zählt die Fotografie….
Meine Lieblingsmotive sind Menschen. Mit meinen Bildern möchte ich
Geschichten erzählen. Zusammen mit dem iranischen Fotografen Siavash
Karamiazar habe ich in Neubrandenburg zwei Ausstellungen mit Fotografien
aus dem Leben der Bewohner des Asylbewerberheims gestaltet.
Rassismus entsteht oft aus Unwissenheit. Aus meinem Bedürfnis heraus,
einen kleinen Teil dagegen zu leisten, ist mein Manuskript „Kinder des
Lebens“ entstanden. Es soll Verständnis für die Individualität der
Menschen vermitteln und die Leser mobilisieren, die Integration aller
Menschen – egal wie sie vom Leben geprägt wurden – zu ermöglichen. Dabei
konnte ich meine Vorlieben für das Schreiben von Porträts und für die
Porträtfotografie verbinden.
Ich freue mich sehr, dass das
Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung meine Porträtsammlung mit der
„Lobenden Anerkennung für junge Autoren“ auszeichnet. Das ist eine
Motivation für mich, mein Engagement gegen Rassismus und für Integration
auch in Zukunft fortzusetzen und meine Porträtsammlung eventuell noch zu
erweitern. Die Anerkennung gibt mir außerdem Hoffnung, dass die
Botschaft meiner Texte bei den Lesern ankommt und dass es Menschen gibt,
die diese Botschaft unterstützen. Literatur ist als Ausdrucksmöglichkeit
einer Generation ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens. Deshalb
finde ich es gut, dass durch den Jugendpreis das Schreiben junger
Menschen gefördert wird und diese motiviert werden, ihr Talent
auszuüben.“
Charlott Resske, im Mai 2013
Festliche Preisverleihung des 22. Annalise-Wagner-Preises und 7.
Jugendpreises am 22. Juni 2013 im
Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea).
(PDF)
Grußwort (PDF)
Sylvia Bretschneider, Landtagspräsidentin des Bundeslandes
Mecklenburg-Vorpommern
Laudatio für Charlott Resske (PDF)
Christian Utpatel,
Regionale Arbeitsstelle
für Bildung, Integration und Demokratie MV e. V.
Dankwort (PDF)
Charlott Resske
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