Lobende Anerkennung für junge Autoren 2013


Der 7. Annalise-Wagner-Jugendpreis geht an die 18jährige Neubrandenburgerin Charlott Resske für ihr Manuskript biografischer Skizzen „Kinder des Lebens“.

Logo Schule ohne Rassismus   Cover Kinder des Lebens   Charlott Resske

Die Idee entstand bei ihrem Engagement im Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Schülerin stellte 12 jungen „Neubrandenburgern mit Migrationshintergrund“ Fragen nach prägenden Kindheitserfahrungen. „Migration“ ist dabei sowohl im „engeren Sinne“ zu verstehen (Kinder von Asylbewerbern, Einwanderern, Ausländern) als auch weiter gefasst (Zugezogene, Austauschschüler, Zirkuskind). Einfühlsam und respektvoll erzählt sie von den „Kindheiten“ ihrer Altersgefährten. Es geht um biografische Kontinuitäten und Brüche, um die Suche nach Wurzeln, Identität und Heimat, um Erfahrungen, Erinnerungen und Lebenspläne. Die junge Autorin spürt besondere Mosaiksteine regionaler Kindheits- und Zeitgeschichte auf und fasst sie in einer literarischen Form, die zum Nachdenken anregt.
Die Vergabe des Jugendpreises und wird gefördert durch eine Spende der Neustrelitzer Stadtwerke GmbH.

Charlott Resske
Biografische Angaben und Gedanken zum Manuskript „Kinder des Lebens“

„Mein Name ist Charlott Resske, ich bin 18 Jahre alt und wohne seit meiner Geburt in Neubrandenburg. In diesem Jahr absolviere ich am Musischen Haus des Sportgymnasiums Neubrandenburg das Abitur. Vor drei Jahren hat sich mein Interesse für das Schreiben, speziell für den Journalismus, herauskristallisiert. Seit dieser Zeit bin ich als Nachwuchsjournalistin in der Nordkurier-Jugendredaktion tätig.

In meiner Freizeit engagiere ich mich seit über vier Jahren als aktives Mitglied in der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Im Kontext dieser Initiative bin ich gemeinsam mit anderen Schülern des Öfteren in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Neubrandenburg ehrenamtlich tätig. Um meine Auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus und Diskriminierung zu intensivieren, habe ich an verschiedenen Jugendbegegnungen teilgenommen, zum Bespiel in Israel oder in der Ukraine.

Zu meinen größten Hobbys zählt die Fotografie…. Meine Lieblingsmotive sind Menschen. Mit meinen Bildern möchte ich Geschichten erzählen. Zusammen mit dem iranischen Fotografen Siavash Karamiazar habe ich in Neubrandenburg zwei Ausstellungen mit Fotografien aus dem Leben der Bewohner des Asylbewerberheims gestaltet.

Rassismus entsteht oft aus Unwissenheit. Aus meinem Bedürfnis heraus, einen kleinen Teil dagegen zu leisten, ist mein Manuskript „Kinder des Lebens“ entstanden. Es soll Verständnis für die Individualität der Menschen vermitteln und die Leser mobilisieren, die Integration aller Menschen – egal wie sie vom Leben geprägt wurden – zu ermöglichen. Dabei konnte ich meine Vorlieben für das Schreiben von Porträts und für die Porträtfotografie verbinden.

Ich freue mich sehr, dass das Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung meine Porträtsammlung mit der „Lobenden Anerkennung für junge Autoren“ auszeichnet. Das ist eine Motivation für mich, mein Engagement gegen Rassismus und für Integration auch in Zukunft fortzusetzen und meine Porträtsammlung eventuell noch zu erweitern. Die Anerkennung gibt mir außerdem Hoffnung, dass die Botschaft meiner Texte bei den Lesern ankommt und dass es Menschen gibt, die diese Botschaft unterstützen. Literatur ist als Ausdrucksmöglichkeit einer Generation ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens. Deshalb finde ich es gut, dass durch den Jugendpreis das Schreiben junger Menschen gefördert wird und diese motiviert werden, ihr Talent auszuüben.“

Charlott Resske, im Mai 2013

Festliche Preisverleihung des 22. Annalise-Wagner-Preises und 7. Jugendpreises am 22. Juni 2013 im Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea).
(PDF)

Grußwort (PDF)
Sylvia Bretschneider, Landtagspräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern

Laudatio für Charlott Resske (PDF)
Christian Utpatel
, Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie MV e. V.

Dankwort (PDF)
Charlott Resske

 

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