Dr. Arnold Hückstädt
„Die Mitteilung, dass
der Annalise-Wagner-Preis des Jahres 2009 der von mir
erarbeiteten dreibändigen Gesamtausgabe der Briefe Fritz
Reuters zuerkannt worden ist, löste nach Momenten
emotionaler Sprachlosigkeit große Freude in mir aus.
Unverzüglich wollte ich sie teilen mit all denen, die mir
über viele Jahre hinweg uneigennützig geholfen haben,
wenn es galt Reuterbriefe, die in mehr als 30 Museen,
Bibliotheken und Archiven des In- und Auslandes sowie in
verschiedenem Privatbesitz aufbewahrt werden, ausfindig zu
machen, schwer zugängliche Literatur zu erschließen,
verschlüsselte Briefstellen zu erhellen oder
personengeschichtliche Daten zu ermitteln.
So war es möglich, 1027 Reuterbriefe in ihren textlichen
Ausfertigungen, davon 792 als Autographen,
zusammenzutragen. 159 Briefe waren bisher ungedruckt und
unbekannt, fast ebenso viele vergessen, da man sie an
versteckter Stelle publiziert hatte.
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Wichtiger
Grundsatz der Edition war, die Wiedergabe der Brieftexte buchstaben- und
zeichengetreu den Handschriften Reuters folgen zu lassen und keinerlei Eingriffe
in die vom Dichter überlieferten Selbstzeugnisse vorzunehmen. Zu dem Zweck
lagen mir von allen Brieforiginalen die zur authentischen Texterfassung
erforderlichen Kopien vor. Sie wurden mir bereitwillig von den Institutionen, in
denen sich Reuterbriefe befinden, zur Verfügung gestellt.
Mein besonderer Dank gebührt dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen, dem
Goethe- und Schillerarchiv Weimar, dem Fritz Reuter Literaturarchiv von
Hans-Joachim Griephan Berlin, dem Reuter-Wagner-Museum Eisenach, den Universitätsbibliotheken
Rostock, Greifswald und Leipzig, der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin, der Bayerischen Staatsbibliothek München sowie der Staatsbibliothek
zu Berlin.
Die Briefe, die Reuter aus und nach Neubrandenburg geschrieben hat, sind
Zeugnisse tiefer Verbundenheit mit dem Strelitzer Land und seinen Menschen. Sie
geben verlässliche Auskünfte über sein Leben und seine Werke und erweisen
sich als ein unverstelltes Spiegelbild des Menschen, des Dichters und des
Zeitzeugen Fritz Reuter.
Ich danke der Fritz Reuter Gesellschaft e. V. Neubrandenburg, die als Projektträger
die Herausgabe der Briefe ermöglicht hat; ich danke dem Hinstorff Verlag
Rostock für die würdige und sehr ansprechende Ausstattung der Ausgabe; ich
danke der Jury und dem Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung für die
ehrenvolle Auszeichnung mit dem nach Annalise Wagner benannten und von ihr
gestifteten Preis des Jahres 2009!“
Dr. Arnold Hückstädt, Seedorf am 15. Mai 2009
Biografische
Daten |
1935 |
in
Köstin
/ Krs. Randow geboren |
1953 |
Abitur
in Torgelow |
1953-1958 |
Studium
der Germanistik und Nordistik an der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald mit
Diplomabschluss in beiden Fächern |
1958 |
Übersiedlung
nach Stavenhagen, dort Wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Fritz-Reuter-Literaturmuseum |
1959-1991 |
Leiter
des Fritz-Reuter-Literaturmuseum |
1976 |
Promotion
zum Dr. phil. an der Universität Rostock mit einer
Dissertation über „Fritz Reuter im Urteil seiner
Zeitgenossen und des zeitgenössischen
Schrifttums“. Herausgeber und Verfasser von Büchern
von und über Fritz Reuter und Rudolf Tarnow |
seit
1990 |
Mitglied
der Fritz Reuter Gesellschaft |
seit
1991 |
im
Ruhestand |
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Veröffentlichungen: |
Herausgeber
und Verfasser von zahlreichen Büchern von und über
Fritz Reuter und Rudolf Tarnow. |
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