Annalise-Wagner-Preisträger 2006

Jury des Annalise - Wagner - Preises 2006

Frau Dr. Gundula Engelhard, Mecklenburgische Literaturgesellschaft e. V.

Herr Dr. Peter Hofmann, Friedländer Heimat- und Geschichtsverein e. V.

Frau Hannelore Raemisch, Neustrelitzer Kulturrat e. V.

Herr Dirk Kollhoff, Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung

Herr Dr. Joachim Lübbert, Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung

Herr Heinz Überdick, Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung

beschloss einstimmig, den historischen Abriss „Auf der Suche nach Rethra. Die Prillwitzer Idole" von Rainer Szczesiak aus Roga (Landkreis Mecklenburg-Strelitz)

Auf der Suche nach Rethra. Die "Prillwitzer Idole"
/ Rainer Szczesiak. Mit e. Reisebericht von Daniel Spoerri. -
Neubrandenburg : Regionalmuseum, 2005. -
128 S. : Abb.  - (Schriftenreihe des Regionalmuseums Neubrandenburg ; 39)

zur Auszeichnung mit dem Annalise-Wagner-Preis 2006 vorzuschlagen:

Begründung:

Aus der Reihe preiswürdiger Bewerbungen und Vorschläge wertet die Jury „Auf der Suche nach Rethra“ als besten Titel. Der Text Rainer Szczesiaks entspricht den Intentionen Annalise Wagners in höchstem Maße.

Erstmals vermittelt Rainer Szczesiak einen wissenschaftlich fundierten Überblick über alle bisher vorgetragenen Hypothesen zur Bedeutung und Lage des Tempelortes Rethra in Ostmecklenburg.
Das slawische Heiligtum ist seit Jahrhunderten ein Anlass für Legendenbildung, Forschungsgegenstand und Anker regionaler Identität, Dem komplexen Gegenstand gemäß stellt der Autor nachvollziehbar die Problemkreise geomorphologische Entwicklung, Besiedlungsgeschichte und Quellenkritik dar. Die Kühnheit mancher Vermutungen wie die Beharrlichkeit von Forschern behandelt er mit Respekt. Der Verfasser diskutiert prägnant und unaufgeregt tatsächlich gesicherte historische Informationen und archäologische Funde.

Die klare Struktur und vor allem die lebendige Sprache schaffen einen mit Vergnügen lesbaren Zugang zu diesem Mythos der Regionalgeschichte: Der „Wissenschaftskrimi“„ um Rethra findet ebenso spannende Gestaltung wie der „Kunstfälschungskrimi“ um die Prillwitzer Idole.

Die Publikation weckt Interesse an der Geschichte der slawischen Stämme Norddeutschlands, an den Wechselwirkungen zwischen Religions-, Kultur- und politischer Geschichte sowie an künftigen Forschungen zu Rethra.


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