Annalise-Wagner-Preisträger 2005


Wolfgang Barthel

„Ein Stück der Heimatgeschichte aufzuzeichnen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen war mein Anliegen. Die Auszeichnung durch die Annalise-Wagner-Stiftung macht mir Mut, in diesem Sinne weiterzuarbeiten.“

Friedland, Mai 2005

Kurzbiografie
08. 12. 1935 geboren in Weimar /Thüringen
1942 - 1950 Besuch der Volksschule
1950 - 1954 Besuch der Schiller-Oberschule Weimar,  Abschluss Abitur
1954 - 1955 Lehre als Maurer im VEB Bau-Union Erfurt
1956 - 1960 Studium an der Humboldt-Universität Berlin    (Kunsterziehung und Geschichte)
1960 - 1991 Lehrer für Kunsterziehung, Geschichte und Sport an der Polytechnischen Oberschule "Friederike Krüger" in Friedland
1962 Ehe mit Irene Barthel, geb. Thierfelder. 2 Kinder
1969 - 1990 Fachberater für Kunsterziehung im Landkreis Neubrandenburg
1977 - 1988 Mitarbeit in einer Forschungsgruppe der Universität Greifswald zur Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten bei Schülern
1991 - 2000 Schulleiter des Neuen Friedländer Gymnasiums,
organisatorischer Aufbau des Gymnasiums in    Friedland
ab 2000  Rentner
2004  Promotion zum Dr.phil.  an der Ernst-Moritz-Arndt-                        Universität  Greifswald
seit 1960   Übungsleiter Turnen und Vorstandsmitglied im TSV Friedland 1814 
 
Veröffentlichungen
1981 1814 - 1981 Chronik des Friedländer Sports
1989 175 Jahre Turnen in Friedland /Meckl. - Geschichte der Körperkultur und des Sports in unserer Stadt
1998 Die Beziehungen des Friedländer Turnplatzes zur "Mutteranstalt" Berlin von 1814 - 1818
1999 185 Jahre Turnen in Friedland - Festschrift
2000 Friedländer Turnalbum. Jahrbuch des Turnplatzes zu Friedland angefangen im Jahr 1814  (Transkription gemeinsam mit Dr. D. Grünwald und Dr. E. Jeran)
2001 Geschichte und Geschichten des Friedländer Gymnasiums
2004 Schule in Mecklenburg-Strelitz. Studien zum Schulwesen in Friedland im Kontext mit der Entwicklung des Bildungswesens in Mecklenburg-Strelitz (1701 - 1933)
Artikel in Fachzeitschriften für Turnen und Kunsterziehung

Zur Entstehung der Arbeit "Schule in Mecklenburg-Strelitz“:

1960 kam ich als junger Lehrer nach Friedland. Seit dieser Zeit bin ich Übungsleiter für Gerätturnen und Vorstandsmitglied in der BSG Traktor / Turn- und Sportverein Friedland 1814 (davon fast 20 Jahre Vorsitzender). Angeregt durch den Friedländer "Turnvater" Heinrich Köhn befasste ich mich viele Jahre mit der Turngeschichte in unserer Stadt, hat doch Friedland die längsten ununterbrochenen Traditionen im öffentlichen Sport.

Die Turngeschichte ist eng mit der Entwicklung des Friedländer Gymnasiums verbunden. Seit 1991 war mir als Schulleiter der Wiederaufbau des 1946 aufgelösten Friedländer Gymnasiums übertragen. Als ich im Jahr 2000 in den Ruhestand ging, erarbeitete ich für das Jubiläum "10 Jahre Neues Friedländer Gymnasium" eine Chronik (Geschichte und Geschichten des Friedländer Gymnasiums). Dabei musste ich feststellen, dass bei der Auflösung des Gymnasiums 1946 das gesamte Archiv verloren ging. Auch das Archiv der Stadt wurde 1946 ausgesondert, wurde aber zum Glück vom Landeshauptarchiv mit schweren Wasserschäden gerettet. Für diese Chronik des Gymnasiums konnte ich so nur wenige Materialien bei Friedländer Heimatfreunden und in Bibliotheken und Archiven finden.

Daraus entstand der Gedanke, mich intensiver mit der Geschichte des Schulwesens der Stadt Friedland zu befassen. Um mir einen gewissen zeitlichen Rahmen zu setzen, sollte diese Arbeit eine Promotion werden. Ein intensives Quellenstudium des umfangreichen Bestandes des Landeshauptarchivs Schwerin und vor allem die Möglichkeit, in die ausgelagerten Bestände des Stadtarchiv Friedland Einsicht nehmen zu können, ermöglichte eine detaillierte Darstellung des Friedländer Schulwesens und vergleichende Betrachtungen zum Bildungswesen im übrigen Mecklenburg-Strelitz. Prof. Dr. Wolf Völker (Philosophische Fakultät der Universität Rostock) schrieb über die Arbeit: "Der Autor setzt sich in seiner Arbeit mit einem Thema auseinander, zu dem es zwar zahlreiche regionale, zumeist kleinere Veröffentlichungen gibt, aber keine vergleichbaren Grundlagenbücher, wie sie für Mecklenburg-Schwerin durch die Werke von Voß, Schnell, Pistorius, Balck u. a. existieren. Damit ist sowohl die Schwierigkeit, als auch die Notwendigkeit der Bearbeitung der gewählten Thematik charakterisiert..."

Ein Stück der Heimatgeschichte aufzuzeichnen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen war mein Anliegen. Die Auszeichnung durch die Annalise-Wagner-Stiftung macht mir Mut, in diesem Sinne weiterzuarbeiten.

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